
„Wie viele Betten sind im Zimmer?“ oder „Darf ich mit der Lena im Zimmer schlafen?“ aber auch „Brauchen wir Jause für alle drei Tage?“ waren einige der brennendsten Fragen, die den Kindern bei den Vorbereitungen auf die langersehnten und den Abschluss der Volksschulzeit einläutenden Projekttage schwer auf der Seele lagen.
Alljährlich düsen unsere Viertklassler*innen in viele Winkel der Grünen Mark und vertiefen neben den geografischen und kulturellen Kenntnissen ihre freundschaftliche Verbindung zueinander.
Oft steht der Erzberg alias „Brotlaib“, wie er in vielen Führungen genannt wird, im Fokus der Reise. Gepaart mit dem Radwerk IV in Vordernberg, einem ehemaligen Wohnort Erzherzog Johanns, bekam so manches Kind dabei eine Ahnung, wieso viele ihrer Eltern in der VOEST oder beim Böhler arbeiten.
Da das Programm dicht gedrängt war, kam nach der Haulyfahrt und dem wohlverdienten Schnitzel der smaragdgrüne Leopoldsteinersee, der einige Zehen zu Eis gefrieren ließ, gerade recht. Als die Kinder einen Felsen mit einer traumhaften Einsprungstelle fanden, überprüften die Pädagog*innen die Tiefe, bevor sich Herr Mayr knapp bekleidet in Arschbombenmanier ins kalte Nass stürzte. Ganz zur Freude der Mädels und Burschen, die es dem Lehrer gleich taten.
Nach nächtlichen Popcorn- und Chipsexzessen paddelten die Kinder im Wasserpark St. Gallen gegen eine oberösterreichische Schule um die Wette, besiegten dank der begnadeten Hilfe von Frau Wuthe-Prim im Fußball um Haaresbreite Mittelschüler*innen aus der Stoistod, dachten an die glücklichen gemeinsamen Volksschuljahre und weinten dazu Tränen des Abschieds. Die Erlebnistage endeten mit dem Besuch der Odelsteinhöhle bei Johnsbach, die von einem einstigen Vollblutkletterer, dessen Witz scheinbar nur die Lehrer*innen verstanden, erkundet wurde. Oder waren die Kinder bereits so hangry (Wortspiel: hungry und angry)?
Mit einer zweistündigen Verspätung und unterzuckert übergaben die nach wie vor motivierten Schulmeister*innen die todmüden Kinder ihren Eltern und meinten: „Eine Jause für drei Tage wäre doch nicht so schlecht gewesen…!“