Schule-zu Hause-Schule-zu Hause… Wann können wir endlich wieder die Welt für uns entdecken und Ausflüge als wilde, belebte Oasen in der beinahe musiklosen und sporteingeschränkten Schulzeit erleben?

Vergangenen Freitag gingen unsere wohl nicht mehr bescheidenen Wünsche mit dem Graztag in Erfüllung. Denn im Laufe des zweiten Semesters wurden nach und nach die Museen wiedereröffnet und die Auflagen dafür mehr und mehr gelockert, sodass wir mit 1. Juni die Gewissheit hatten: YES, WE CAN GO TO GRAZ.

Akribisch arbeiteten die Kinder am Computer, Tablet und mit Büchern, um Näheres über die steiermärkische Landeshauptstadt herauszufinden. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Geheimtipps des Lehrer Mayrs wurden pointiert betrachtet und in kurzen Referaten der Klasse präsentiert.

Mit einer Menge Wissen und ebenso vielen Süßigkeiten im Gepäck transferierte der Zug die beiden vierten Klassen ökologisch nach Graz HBF. Von dort brachte sie die Bim vorbei am Kunsthaus und über die Mur direkt zum Hauptplatz. Viel Zeit zum Verweilen blieben den Touristen/innen am Erzherzog-Johann-Brunnen nicht; wollten doch die Lehrkräfte die erste der drei Führungen zügig durchziehen. In die Sporgasse, vorbei am pittoresk verzierten Luegghaus, hin zum Karmeliterplatz mit Sicht auf das Wahrzeichen der Stadt, weiter zum Schauspielhaus, Grazer Dom und zur Versöhnungsstiege (nicht zu verwechseln mit der Busserlstiege), bis hin zum Burggarten, wo sie sich friedlich in der Idylle mitten im Gras neben Yogierenden und einer kunststudierend anmutenden Gruppe niederließen und ihre Jause herzhaft in sich aufnahmen.

Gestärkt und beschwingt lauschten sie nach dem Mahl den Informationen über das Plagenbild und das imposante Mausoleum. Gekonnt manövrierte das Lehrpersonal die Kinder durch das sogenannte Bermudadreieck, in dem schon so manche/r Student/in unterging und erst nach Tagen wieder auftauchte…

Die Führung durch das Zeughaus und die durch die untere Altstadt rundeten den Ausflug ab. Das neuerrungene Wissen brauchte danach unbedingt einen schmackhaften Dünger vom Temmel-Eis um sich zu entfalten.

Die Zeit verrann wie Sand durch die Hand. Die Touristen/innen mussten sich sputen. Wie bei James Bond  sprangen sie in letzter Sekunde auf den Zug auf und platzierten sich entspannt auf den gemütlichen Zugsesseln. Schule-zu Hause-Ausflug… So stell ich mir ein gelungenes Schulleben vor!